Costa Rica
Ich habe im Mai 2012 für drei Wochen das Land bereist und war schwer beeindruckt. Es hat einiges zu bieten. Hauptsächlich natürlich Natur pur. Die vielen Nationalparks sind das größte turistische Aushängeschild Costa Ricas. Die Landschaft ist dabei sehr abwechslungsreich, da Costa Rica eines der schmalsten Länder Mittelamerikas ist und man somit schnell von der Karibik zum Pazifik wechslen kann und dazwischen auch noch hohe Berge hat. Jede Region hat ihren eigenen Flair.
Wer nicht nur die Flora und Fauna bewundern möchte, dem stehen hier reichhaltige und leicht zugängliche Möglichkeiten offen: Klettern, Rafting, Zip-Lining und natürlich Surfen. Und das alles ohne Massentourismus. Wer einfach nur Entspannen möchte, kann das in vielen kleinen Küstenörtchen.
Ich kann Costa Rica vor allem all denen empfehlen, die gerne auf eigene Faust in einem Land herumreisen wollen. Dafür ist es aufgrund der Größe ideal. Mit den öffentlichen Bussen kommt man gut zurecht, auch ohne die Sprache zu können und ein Hostel findet sich auch überall. Auf die Art kommt man auch super mit Gleichgesinnten ins Gespräch. Ein Mietwagen wäre allerdings auch nicht schlecht, da die Busse doch recht langsam vorran kommen.
Klimatisch ist es wohl über Winter am besten. Im Mai ist schon der Übergang zur Regenzeit und entsprechend wolkig mit gelegentlichen Wolkenbrüchen. Es hat aber nie am Stück geregnet.
Falls ihr jetzt Lust bekommen habt, könnt ihr euch im folgenden Abschnitt noch im Detail die Stationen meiner Reise durchlesen. Dazu werden ein paar Bilder serviert.
San Jose
Die Reise startet leider mit einem Abturner. Die Hauptstadt des Landes hat nun wirklich garnichts zu bieten. Wenige erhaltene Kolonialbauten. Keine schicke Einkaufsmeile, Parks oder sonst etwas, das eine Stadt attraktiv machen könnte.
Am besten plant ihr hier keinen absichtlichen Stopp ein. Wenn ihr das Land per Bus bereist, werdet ihr sicher früher oder später hier einen Zwischenhalt machen müssen. Dann habt ihr Zeit, euch selbst ein Bild zu machen.
Für die An- oder Abreise kann ich übrigens empfehlen, in Alajuela zu nächtigen - das liegt näher am Flughafen.
La Fortuna
Los ging die Reise eigentlich erst in La Fortuna. Am Vulkan Arenal gelegen. Ein Vulkan wie aus dem Bilderbuch spitz zulaufend. Man muss allerdings etwas glück haben, um ihn ohne wolkenverhangene Spitze zu erleben.
Hier gibt es direkt einiges zu erleben. Nahe der Stadt rauscht ein schicker Wasserfall in die Tiefe. Dort kann man am besten mit einem geliehenen Fahrrad (Mountainbike!) hin fahren. Zu Fuße des Vulkans liegt ein Nationalpark, der auch bis an das Lavafeld heranführt (allerdings nicht auf die Spitze). Am beeindruckendsten fand ich hier die Laute der Vögel in den Bäumen. Vor allem, wenn man einer Meute Papageien begegnet. Etwas weiter außerhalb gibt es noch einen privat betriebenen Park, dessen Highlight die Seilbrücken sind, von denen aus man über die Baumkronen gucken kann.
Abends kann man eine der Thermalquellen besuchen, die mit Whirpools und Bars am Beckenrand vor allem Partypeople anlocken.
Montezuma
Nach all der Action in La Fortuna wollte ich dann erst mal etwas am Strand relaxen. Der Trip nach Montezuma auf der am Pazifk gelegenen Halbinsel hat mich einen Tag gekostet. Danach ist man tatsächlich an einem abgelegenen Fleckchen an dem man auch fast nur rumhängen kann.
Costa Rica hat leider nicht unbedingt die besten Strände. So auch hier. Das trübt das Bild, so dass ich diesen Ort nicht wirklich empfehlen kann. Surfer fahren weiter nach Malpais. Tamarindo im Norden ist wohl eher was für Sonnenanbeter.
Montezuma hat übrigens auch den Beinamen Montefumar - wegen dem Gras das hier angeblich konsumiert werden soll. Scheint mir aber zu gefährlich zu sein, denn ich bin abends doch glatt von der Polizei kontrolliert worden. Natürlich haben die bei mir nichts gefunden ;).
Nach ein paar Tagen wurde es mir hier definitiv zu langweilig. Zeit für mehr Aktivität. Also bin ich fast wieder den kompletten Weg zurück nach Monteverde. Eine ideale Reiseplanung sieht anders aus. Aber was soll ich sagen? That's how I roll.
Monteverde
Eines der Highlights in Costa Rica ist das so genannte Zip-Lining: Abseilen an einem Drahtseil. Das gibt es auch in Deutschland in vielen Hochseilgärten. Hier nur zwei Nummern größer. Monteverde ist das Mecka hierfür und es gibt gleich mehrere Betreiber. Die scheinen sich ständig zu überbieten, was die Extreme angeht. Ich sage nur: Superman! Am Rücken angeschnallt ein Kilometer lang über eine ca. 150m hohe Schlucht. Oder der Tarzan-Swing an einem 50m langen Seil. Natürlich gibt es auch Bungie-Jumping. Das Equipment macht einen guten Eindruck. Made in the USA. Die Guides nehmen ihren Job nicht allzu ernst, aber unsicher fühlte ich mich nicht.
Wer es gediegener mag, kann natürlich auch hier einen Nationalpark besuchen. Das lohnt sich, da in den Nebelwäldern ein ganz anderes (feucht kühles) Klima herrscht. Entsprechend hat es hier eine ganz andere Flora. So grüne Wälder habe ich noch nirgends gesehen.
Wer will kann in Costa Rica auch Jobben. Oder ehrenamtlich arbeiten. Dafür gibt es in den Ranger-Stationen um Monteverde einige Gelegenheiten.
Puerto Viejo (de Talamanca)
Mein einziger Stopp an der Karibikküste. Ähnlich chillig wie Montezuma, allerdings deutlich größer. Hier gibt es mehr Touris aber natürlich noch längst kein Massentourismus. Entlang der Küste gibt es mehrere kleinere Örtchen. Viel unternommen habe ich auch hier nicht.
Eine Fahrradtour zum nächsten Ort kann man machen. Entlang der Straße hört man Brüllaffen und sieht die größten, ekligsten Spinnennester des Planeten. Schnorcheln in Manzanillo war leider nicht so der Hit.
Was aber noch angegeboten wird, sind Ausflüge. Ich habe von hier aus die Rafting-Tour gestartet. Für Vielreisende wie mich war dabei ideal, dass man nicht unbedingt wieder nach Puerto Viejo zurück muss. Der Organisator der im Herzen des Landes startenden Wildwasser-Session hat mehrere Standorte in ganz Costa Rica. Die Leute werden überall eingesammelt und anschließend am gewünschten Zielort wieder abgeladen. Das Raften an sich war wirklich klasse!
Puerto Jimenez
Nach dem Rafting in Puerto Viejo ging es über San Jose wieder an den Pazifik. In die Südlichste Ecke Costa Ricas. Auf der Halbinsel Osa gibt es den größten Nationalpark namens Corcovado. Diese Gegend ist auch noch ziemlich unerschlossen, hat also den größten Abenteuer-Faktor.
Puerto Jimenez dient gewissermaßen als Basisstation für Ausflüge in den Nationalpark. Man besorgt sich eine Genehmigung und kann dann am nächsten Tag los. Das Highlight ist dabei, in den Rangerstationen des Parks zu übernachten. Man kann so entweder den ganzen Urwald durchqueren oder nur eine Nacht in der ersten Station verbringen und anschließend wieder zurück.
Leider habe ich selber keine Übernachtung im Park gemacht - im Nachhinein sehr ärgerlich, da ich Leute kennen gelernt habe, mit denen das recht spaßig gewesen wäre. Ich hatte dafür nicht mehr genug Zeit. So bin ich nur für einen Tag im Corcovado unterwegs gewesen. Die Anreise im Laster durch die Wildnis war schon der Hammer. Definitiv nichts für Pauschalurlauber!
Im Park selber gibt es leider nur eine Route am Stand entlang, daher wirklich am Besten die Übernachtung einplanen. Man sieht dennoch viele Tiere, wenn man aufmerksam ist. Und der Strand ist hier wirklich mal geil! Und quasi menschenleer, wenn man die kleine Gruppe, mit der man gekommen ist außer Betracht lässt.
Wenn man auf den Rückweg im Truck keinen Bock hat, kann man anschließend auch mit dem Flugzeug zurückfliegen. Muss geil sein, aber meine Begleiter wollten nicht und allein wäre mir das zu teuer gewesen. Geflogen wurde dann also erst wieder in San Jose in Richtung Heimat.
Hier endet meine Reise durch Costa Rica. Ich habe wirklich viel erlebt und eine Menge Spaß gehabt. Vieles davon kann ich nur schlecht in Worte fassen. Wenn ihr mit dem Gedanken spielt nach Costa Rica zu fliegen, dann denkt nicht länger nach!
Für die Reiseplanung noch ein paar Links: